Willkommen in meiner Sternwarte
Geträumt von der Sternwarte habe ich schon lange. Wie oft habe ich beim Aufstellen, Einnorden und Abbauen der Teleskope geflucht, nur weil mir schlechtes Wetter in die Quere kam. Wolken und Regen sind manchmal gut für die Umwelt und Pflanzen, aber nicht für Hobbyastronomen und Astrofotografen. Der Wunsch kam schnell. Eine Sternwarte musste her.
Die Vorteile einer stationären Sternwarte lagen auf der Hand. Die Technik steht fest aufgebaut unter einem sicheren Dach. Alles ist eingenordet und wartet auf den Einsatz. Gibt es gutes Wetter oder auch nur eine Wolkenlücke von einer Stunde, so brauche ich nur das Dach aufmachen, alles einschalten und innerhalb von maximal 10 Minuten kann es losgehen. So war der Plan. So ist es auch heute und ich bereue nicht, die Sternwarte gebaut zu haben.
Jede Sternwarte sieht anders aus. Ich habe mich für eine Rolldach-Sternwarte entschieden, damit sie sich zum einen in den Garten einfügt und zweitens habe ich gerade Wände, die es erlauben eine Werkbank, eine Couch hineinzustellen und auch die Wände für Bilder und Equipment zu nutzen.
Natürlich hätte auch eine Kuppel ihre Vorteile gehabt. Zum Beispiel besserer Schutz vor Wind und Streulicht. Besitzer einer Kuppelsternwarte könnten ihre Teleskope auch bei stärkerem Wind einsetzen. Aber ich bin sehr zufrieden mit meiner Sternwarte.
Auf den folgenden Bildern könnt ihr ein paar Blicke in meine Sternwarte werfen. Anschließend beschreibe ich etwas die Technik.
Geht das Dach auf, senkt sich automatisch die südliche Wand nach unten.
Ursprünglich wollte ich zwei Säulen in der Sternwarte installieren, doch schließlich plante ich die zweite Säule außerhalb der Hütte. Dort kann ich mehr Himmelsrichtungen fotografieren, als es aus der Hütte möglich wäre.
Auf der großen Montierung (eine EQ8-R Pro von SkyWatcher) in der Sternwarte stehen zwei Teleskope, die ich vorläufig nicht verändern werde. Darauf montiert wartet zum einen ein 11 Zoll Edge HD (f10) von Celestron mit 2800mm Brennweite mit großer Vergrößerung für Planeten, entfernte Galaxien und kleine Nebel. Paralell befindet sich ein 8 Zoll Rasa Astrograph von Celestron mit nur 400mm Brennweite für Weitwinkelaufnahmen bei f2. Damit lassen sich größere Galaxien, Nebel und Sternhaufen fotografieren.
Zum Einsatz kommt zudem das Kamerasystem von Zwo mit den Asi-Kameras und den Asiair+ Computer, die sich per Tablet auch aus der Wohnung per WLAN steuern lassen. Die Teleskope verfügen über Fokuser und ein Filterrad.
Funktioniert die Technik wie sie soll, ist das Arbeiten mit den Teleskopen eine Freude. Leider spielt die Technik nicht immer mit. Astrofotografie ist ein Hobby, bei dem man viel Geduld braucht und eine hohe Frusttrationsgrenze haben sollte.
Die Außensäule
Auf der Außensäule ist eine CGX Montierung von Celestron montiert, die je nach Wetterlage auf und abgebaut wird und kleinere transportable Teleskope trägt. Die Säule ist sehr stabil und das Einnorden ist nicht so oft nötig, wie bei einem Stativ.
So kommen bei Schönwetterlagen am Tag auch mal mein Sonnen-H-Alpha oder der Esprit 100ED von SkyWatcher zum Einsatz. Mit beiden Teleskopen kann ich die Sonne in verschiedenen Spektren beobachten und fotografieren. Der Esprit wird natürlich auch nachts eingesetzt um mit seinen 560mm tiefe Belichtungen von Nebel und Galaxien einzufangen.